Nageltuch 1 und 2
1997 Tüll, Tapezierernägel, Filz, 150 x 140 cm und 150 x 120 cm
Es erscheint müßig über Assoziationen, die das Material „weißer Tüll“ auslöst, zu referieren. Verhüllung oder Entdeckung, Fragilität oder unerwartete Festigkeit können gesehen oder erfahren werden. Formal ist der weiße Tüll ein textiler Werkstoff, der höchste Transparenz bietet. Alles, was darin befestigt wird, scheint zu schweben.
Die Nägel, die eine Schicht Tüll durchdringen und mit einer zweiten Schicht in ihrer Lage fixiert werden, sind kantig geschnittenes Eisen. Spitz, scharf und ungeschliffen ragen sie heraus.
Großflächig gesetzt bilden sie eine Struktur, die die Transparenz des Gewebes in Erinnerung ruft (Nageltuch 1). Was auf Entfernung als Punktraster mit subtilen Abweichungen von Perfektion und präziser Ausführung erscheint, zeigt erst bei näherer Betrachtung seine Schärfe. Dicht gesetzt ergeben die Nägel eine Struktur, die dazu einlädt über das “Stoppelhaar” zu streicheln (Nageltuch 2)
Nailcloth 1 and 2
1997 Tulle, nails, felt, 150 x 140 cm, 150 x 120 cm
It seems superfluous to discuss the associations evoked by the material “white tulle.” Enshrouding or discovery, fragility or unexpected solidity can be seen or experienced. Formally, white tulle is a textile material that offers a maximum of transparence. Everything that is affixed to it seems to float.
The nails, which penetrate one layer of tulle and are held in place by a second, are of angularly cut iron. They stick out and are pointy, sharp and abrasive. Spread out across an expansive surface, they produce a structure that is reminiscent of the fabric’s transparency (Nailcloth 1). Set thickly, the nails produce a surface that invites one to stroke the “stubbly hair” (Nailcloth 2).
What from a distance appears as a grid of points with subtle deviations from perfection and precise execution does not show its sharpness until one examines it more closely.