NORA BACHEL

Überlegungen zu einem Kunstprojekt in Westafrika.

Seit sechs Jahren finden Tanzworkshops im Village des Artistes an der Küste nahe zu Ouidah statt. Die Anlage von neun Bungalows und einem offenen Gemeinschaftsbau wurde von Koffí Kôkô begründet und von der italienischen Architektin  Barbara Borgini  im Stil der traditionellen afrikanischen Architektur errichtet.

Der Kreis ist die geometrische Grundform, mit der ich seit einigen Jahren immer wieder arbeite. Wir begegnen dieser Form auch im alltäglichen Leben, zum Beispiel in den Rundbauten traditioneller Architektur. 

Das Material für die Kreise ist ein Baumwollgewebe, das in Benin produziert wird.

Indigo ist eine Pflanze, deren Blätter für die traitionelle Medizin verwendet werden. Als Farbstoff für Textilien erzeugen die Blätter der Indigopflanze Nuancen von leuchtendem Blauschwarz bis Hellblau.

Das Färben mit Indigo gehört zu den Traditionen in Westafrika, ebenso wie in vielen anderen Kulturen auf der ganzen Welt.

Als Gast aus Mitteleuropa gestalte ich in Westafrika im Rahmen meiner Formensprache. Unter Verwendung von Materialien, die vor Ort produziert wurden, und einer traditionellen Technik, entsteht ein geometrisches Ornament im natürlichen Umraum des Village des Artistes. Die temporäre Installation ist eine Hommage an die Künstler der Musik und des Tanzes und aller, die dort leben und arbeiten. Les Cercles en Indigo haben die Leichtigkeit und Flexibilität eines nomadischen textilen Gebrauchsgegenstandes.

Fotos: Valentino Baudis